Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Winterthur interessiert den Stadtrat nicht


Mit seiner Antwort zur einer schriftlichen Anfrage betreffend Konsequenzen Steuergesetzänderung bestätigt der Stadtrat seine bisherige Politik, dass ihm hohe Steuern


Der Ertrag der Unternehmenssteuer hängt nicht nur vom Steuersatz ab, sondern auch vom Steuersubstrat. Ob es uns passt oder nicht, mit dem Wandel von der Wirtschaft von der Industrie zur Dienstleistungsgesellschaft sind Unternehmen leichtfüssiger geworden. Die Konkurrenz des Wirtschaftsstandorts Winterthur ist nicht primär die Innerschweiz, sondern immer mehr die Kantone St.Gallen, Thurgau und Schaffhausen. Unternehmen machen sich die Überlegungen, welche Standorte in steuerlicher Hinsicht attraktiv sind.

Die Gefahr für Winterthur besteht nicht darin, dass es aufgrund der Senkung der Unternehmenssteuer kurzfristig zu Steuerausfällen kommt, sondern dass wenn diese Steuervorlage abgelehnt wird, das Steuersubstrat kleiner wird, weil andere Standorte attraktiver sind und schleichend ein Wegzug von profitablen Firmen weg von Winterthur in andere Regionen stattfindet.

Gemäss Stadtrat beträgt der Steuerausfall ca. 9 Mio. CHF, dies bezogen auf ein Budget in der Grössenordnung von rund 1700 Mio. CHF also weniger als ein halbes Prozent. Mit mehr Effizienz in der Verwaltung, mit weniger Perfektionismus und besserer Planung der Investitionen lassen sich 9 Mio. CHF kompensieren, ohne dass die Lebensqualität in Winterthur beeinträchtigt wird, wenn man dann will.

Die HAW ist überzeugt, dass eine Stärkung der langfristigen Steuerkraft der bessere und nachhaltigere Weg für Winterthur ist, damit künftig wichtige Zukunftsprojekte in Bildung, Kultur und Sport sowie Klimawandel finanziert werden können, als das Festklammern an der jetzigen Hochsteuerpolitik.